Vor einigen Tage schickte mein Bruder mir ein Bild vom gemischten „Hochwasser-Retterpaket“ der Winzergenossenaschaft Mayschoß-Altenahr mit einem Kontakt. Da ich in den vergangenen Tagen meine Mutter in Aachen besuchte, und das Ahrtal direkt an meinem Heimweg liegt, nahm ich mit der Genossenschaft Kontakt auf, um dort einige „Hochwasser-Retterpakete“ einzukaufen, um sie dann in meinem Geschäft zum Verkauf anzubieten. Ich bestellt 72 Flaschen gemischte Weine zur Abholung in Walporzheim. Als ich am heutigen Mittag in dem Ort an der Ahr ankam, bekam ich eine ganz leise Ahnung von dem, was dort am 15. Juli 2021 geschehen ist. Bilder aus dem Fernsehen und der Presse können nicht einmal ansatzweise das vermitteln, was die Wirkichkeit ist.
Eigentlich wollt ich den Wein einladen, ein paar Bilder machen und wieder meines Weges ziehen. Den Wein nahm ich in Empfang und lud Diesen dann ein. Als ich anschließend Bilder machen wollte, fühlte ich mich wie eine „Schlachtenbummlerin“ die mal eben im Vobeigehen das Schiksal der Anderen festhält. Das fühlte sich nicht richtig an. So fragte ich, ob ich an irgendeiner Stelle den unzählig fleißigen Händen helfen durfte. Ich bekam einen Helferplatz zum Verpacken von frisch gereinigten Weinflaschen, die davor in Wasserbädern mit Bürsten vom Hochwasserschlamm gereinigt worden waren.
Ich verbrachte den Nachmittag in der Winzergenossenschaft, traf beeindruckende Menschen und durfte den Geist einer unglaublichen Solidarität, des Zusammenhaltes und des Aufbruchs erfahren.
Geboren aus einem unfaßbaren Geschehen mitten unter uns, nicht weit vom Dilsberg entfernt.
Die Ahr-Wein möchte ich schnellstmöglich verkaufen. Dann fahre ich bald wieder in das Ahrtal, hole ganz viel Wein und würde mich echt freuen, wenn ich wieder erneut helfen darf.