Geschichte Apfelrahmkuchen
Kurz nach meiner erfolgreich abgeschlossenen Lehre zur Konditorin ging ich auf Wanderschaft und trat bald als frischgebackene Gesellin meine erste Stelle in einem kleinen Café an, und zwar in Überlingen am Bodensee. Die Stelle hatte ich genau drei Tage. Denn ehe ich mich versah, setze mich mein neuer Chef an die Luft. Wir konnten einfach nicht miteinander, und so fand ich mich etwas verschreckt und ziemlich verunsichert auf Arbeitssuche entlang des Bodensees wieder.
Doch das Schicksal hatte etwas Besseres für mich vorbereitet. Denn schon nach wenigen Tagen der Suche führte mich mein Weg in ein Café in der Geburtsstadt meines Vaters, in Wangen im Allgäu, in der Nähe von Lindau. Das malerische Allgäustädtchen wurde mir schnell zur neuen Heimat, in der ich dann zwei Jahre rührte, knetete, rollte und unglaublich viel über die Herstellung von richtig leckeren Kuchen lernte.
Unter anderem staunte ich nicht schlecht darüber, wie man hier so richtig guten Apfelkuchen fabrizierte. In der Backstube gab es ein davor nie gesehenes, wundersames Gerät, mit dem täglich unzählige frische Äpfel geschält wurden. Zu der Apfelschälmaschine gesellten sich ein Apfelschnitzler und eine Menge konischer Backformen. Ich wunderte mich über diese Unmengen von rohen Äpfeln, die sich in den mit Mürbeteig ausgelegten Formen türmten. Zwölf ganze, mittelgroße Äpfel für einen einzigen Kuchen wirkten auf mich äußerst fragwürdig. Doch der geschnitzelte Apfelturm versickerte fast spurenlos in einem Rahmguss und sah vor der Verwandlung im Backofen keineswegs so aus, als ob da je ein verkaufsfähiges Stück Apfelkuchen herauskommen würde.
Doch die Raupe wurde wider meinen Erwartungen zum Schmetterling…..